Kay Walkowiak

Kay Walkowiak

Eternal Beauty

Kay Walkowiak (*1980) ist ein österreichischer Künstler, der in Wien arbeitet und lebt. Kay Walkowiak studierte Fotografie und Videokunst bei Eva Schlegel an der Akademie der Bildenden Künste Wien, Bildhauerei & Multimedia bei Erwin Wurm und Kunst beziehungsweise Kommunikative Praxis bei Werner Feiersinger, Tanja Widmann und Michael Kienzer an der Universität für angewandte Kunst, Wien, sowie Expanded Expression an der Tokyo Zokei University, Japan. Sein Werk ist eine komplexe Mischung aus Installation, Skulptur, Fotografie und Videokunst, die Strategien der Konzeptuellen Kunst und Post-Minimal Art vereint. In vielen seiner Arbeiten erforscht er die historische und soziokulturelle Handhabe von Formen und hinterfragt deren Funktion als Projektionsfläche für zeitlose Utopien.

Kay Walkowiak (*1980) is an Austrian artist who works and lives in Vienna. Kay Walkowiak studied Photography and Video Art with Eva Schlegel at the Academy of Fine Arts Vienna, Sculpture & Multimedia with Erwin Wurm and Art or Communicative Practice with Werner Feiersinger, Tanja Widmann and Michael Kienzer at the University of Applied Arts, Vienna, as well as Expanded Expression at Tokyo Zokei University, Japan. His work is a complex mixture of installation, sculpture, photography and video art, combining strategies of Conceptual Art and Post-Minimal Art. In many of his works he explores the historical and socio-cultural handling of forms and questions their function as a projection surface for timeless utopias.

Kay Walkowiak hat mit Untitled (Eternal Beauty) eine Reihe von geometrischen Rasterstrukturen aus Stahl geschaffen, die die Proportionen des Modulors aufgreifen. Die von einem Quadrat umschlossenen Flächen aus Vertikalen und Horizontalen verkörpern die Idee der „reinen Form“ in ihrem Absolutheitsanspruch. Den Materialisierungen dieser mathematischen Abstraktion fügt Walkowiak jedoch ein figuratives Element hinzu: Die metallenen Raster stehen jeweils auf einer Schildkröte aus Steinguss. Im Hinduismus gilt die Schildkröte Akupāra (Sanskrit: अकूपार) als weises, den Menschen überdauerndes Tier und Trägerin der Welt. In China und Japan stehen Grabsteine auf Schildkröten, denn diese symbolisieren den Übergang zwischen den Welten. Die corbusier’sche Harmonielehre als Paradigma zeitloser modernistischer Ästhetik balanciert gewissermaßen auf einem Sockel ostasiatischen Denkens: Zwei inkompatible Systeme suchen statisch einen Kompromiss. Auch im Taoismus gibt es das Bestreben, über Architektur Harmonie und ein entsprechendes Energiefeld zu erzeugen. Geometrisch gestaltete Fenster markieren beispielsweise eine Schwellenarchitektur, die Geister abhalten soll. Rasterstrukturen wie die nach Corbusiers Masterplan oder vom Feng Shui beeinflusste sind letztlich aber vor allem kulturell geprägte Bedeutungsträger – deren jeweiliges Selbstverständnis im lokalen Transfer schwindet und von neuen Konnotationen überlagert wird. (Text: Vanessa Joan Müller, ehm. Kuratorin / Kunsthalle Wien)

In seiner für das MAK entwickelten Einzelausstellung Forms in Time nähert sich der Künstler Kay Walkowiak der Frage nach der Zeitlosigkeit und narrativen Fassbarkeit von Form anhand der unterschiedlichen kulturgeschichtlichen Geisteshaltungen des Ostens und des Westens an. […] In einer vielschichtigen Zusammenstellung von Arbeiten lotet Walkowiak den historisch und soziokulturell geprägten Umgang mit Form aus und hinterfragt deren funktionale Setzung als Projektionsfläche zeitloser Utopien. Die Vorstellung, dass eine Idee „Form annehmen“ könne, steht der Forderung, der Form ihre Substanz zu entziehen, diametral entgegen und spannt den Bogen zur östlichen Auslegung des Formbegriffs als „Leerstelle“, die fluid und dem permanenten Wandel der Zeit unterworfen ist. Der Wanderer verweilt für einen Moment zwischen Sein und Werden, die Form verliert ihre Substanz und durch deren Leere weitet sich der Raum. Damit schließt sich der Kreis zum Ausstellungstitel Forms in Time: Alles bleibt in der Schwebe zwischen konkreter Realität und absoluter Utopie. (Text: Marlies Wirth, Kuratorin / MAK – Musuem of Applied Arts Vienna)

Where:

Bad Gastein, Public Space

Credits:

Courtesy/Portrait: Kay Walkowiak

Web:

kaywalkowiak.com

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5640 Bad Gastein / Austria

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